Maria – Kšnigin der Engel!
So wird sie in der Lauretanischen
Litanei genannt. Warum wohl?
Maria und die Engel stehen, wie
eine tiefe Auffassung glaubt, vom Urbeginn der Schšpfung miteinander in
Beziehung: Gott, der Ursprungslose, Ewige, schuf – so erklŠren in
Ÿberzeugender Weise manche Gottesgelehrte – die Engel-Geistwesen und hat
ihnen, um sie auf die Probe zu stellen in ihrem Gehorsam gegen ihren Schšpfer
und Herrn, die geplante Menschwerdung des Sohnes Gottes aus einer Frau, die
Mutter und Jungfrau zugleich sein sollte, gezeigt mit dem Auftrag, diesen
menschgewordenen Sohn Gottes anzubeten und seiner jungfrŠulichen Mutter zu
huldigen. Da habe sich ein Teil der Engel empšrt und Gott den schuldigen
Gehorsam verweigert. So wurden sie vom Thron ihrer Herrlichkeit in die
Finsternis gestŸrzt. Die guten Engel aber hŠtten, als sie das Bild jener
geheimnisvollen Frau, die da jungfrŠuliche Mutter des Sohnes Gottes werden
sollte, in den Wolken sahen, ihre Schšnheit zu preisen begonnen, sie hŠtten
sich Gott und seinem Willen unterworfen und hŠtten jenes makellos reine
Menschenkind, das noch mehr als sie selbst von Gott auserwŠhlt und begnadet
wurde, als ihre Kšnigin anerkannt.
Und als der Erzengel Gabriel im
Auftrag Gottes in der FŸlle der Zeit zu Maria gesandt wurde, um ihr Gottes
wunderbaren Plan fŸr die Menschwerdung seines Sohnes darzulegen, da habe dieser
Erzengel Maria nicht blo§ im Auftrag Gottes, sondern auch in Vertretung aller
Ÿbrigen, Gott treu gebliebenen Engeln das Ave entboten: ãGegrŸ§t seist du
GnadenvolleÒ. Huldigung der Engelwelt also vor Maria schon am Morgen ihrer
Berufung! Und dann Huldigung der
Engel am Abend des Erdenlebens Mariens, als sie mit Leib und Seele in die
himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde. Da jubelt die ganze Kirche:
ãAufgenommen und emporgehoben ist die heilige GottesgebŠrerin zum himmlischen
Reich, hoch Ÿber alle Chšre der Engel hinausÒ – so hoch, dass Maria
wirklich als Kšnigin der Engel erscheint, als Kšnigin der neun Chšre der
seligen Geister. Und wenn diese tiefgebeugt und bebend dem dreifaltigen Gott
das dreimalige ãSanctus, sanctus, sanctusÒ singen, fŸgen sie dem Gesang an die
gšttliche MajestŠt freudig auch das ãAve, ave, aveÒ hinzu. Denn der dreimalig
heilige Gott hat jenes Menschenkind, das da Maria hei§t, von allen Geschšpfen
am hšchsten begnadet. Gott, der unaussprechlich Gro§e und Heilige, ŸberhŠufte
sie weit vor allen Engeln und Heiligen mit dem Reichtum aller himmlischen Gaben
in so wunderbarer Weise, dass Maria strahlend schšn und ganz vollkommen in
einer solchen FŸlle von Unschuld und Heiligkeit dasteht, wie sie Ÿberhaupt
nŠchst Gott nicht grš§er gedacht werden kann! Salve, salve Regina! Kšnigin der
Engel, salve!
Nicht blo§ ihre wunderbare
Anfangs- und Endbegnadigung gibt Maria gleichsam einen Rechtstitel, sie Kšnigin
der Engel zu nennen, die sie an AuserwŠhlung und Begnadigung noch weit
Ÿberragt. Es kommt noch dazu, dass Maria gemЧ der trostvollen Verhei§ung im
sogenannten Protoevangelium mit dazu beigetragen hat, dass sie mit und unter
ihrem gšttlichen Sohn dazu beigetragen hat, dass dem AnfŸhrer der gefallenen
Engel der Kopf zertreten wurde: So sprach ja Gott nach dem vom Teufel
veranlassten SŸndenfall der ersten Menschen zur teuflischen Schlange:
ãFeindschaft will ich setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen
und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, wenn du seiner Ferse
nachstellen wirst!Ò (Gen 3,5)
Maria hat mit Christus und unter
Christus den Sieg Ÿber den Teufel und seinen Anhang errungen. Darum wird sie
mit vollem Recht im bekannten Exorzismus-Gebet so angesprochen: ãHehre Kšnigin
des Himmels, hšchste Herrin der Engel, du hast vom Anbeginn von Gott die Macht
und Sendung erhalten, den Kopf Satans zu zertreten. Wir bitten dich demŸtig,
sende deine himmlischen Legionen, damit sie unter deinem Befehl und durch deine
Macht die hšllischen Geister verfolgen, sie Ÿberall bekŠmpfen, ihre
Verwegenheit zu schaden machen, und sie in den Abgrund zurŸcksto§en. Erhabenste Gottesmutter, schicke dein
unŸberwindliches Kriegsheer auch in den Kampf gegen die Sendlinge der Hšlle
unter den Menschen; zerstšre die PlŠne der Gottlosen und beschŠme alle, die
†bles wollen. Erwirke ihnen die Gnade der Einsicht und der Bekehrung, auf dass
sie dem dreieinigen Gott und dir die Ehre geben. Verhilf Ÿberall der Wahrheit und
dem Recht zum Siege ... Wer ist wie Gott? Wer ist wie du, Maria, du Kšnigin der
Engel und Besiegerin der Hšlle? O gute und zŠrtliche Mutter, Maria, du
makellose braut des Kšnigs der reinen Geister, in dessen Angesicht sie zu
schauen verlangen, du wirst immer unser Liebe und Hoffnung, unser Schutz und
Ruhm bleiben!Ò
Verwirklichen wir das durch
unseren festen Glauben an das erhabene Kšnigtum Mariens und auch durch unseren
festen Glauben an die Existenz und Wirksamkeit der heiligen Engel, die zusammen
mit ihrer Kšnigin unter dem Gottmenschen Jesus Christus, dem Kšnig der Kšnige
den vollen, endgŸltigen Sieg Ÿber das Bšse und den Bšsen erringen werden, wie
es Christus vorausgesagt hat mit den Worten: ãJetzt ergeht das Gericht Ÿber
diese Welt, jetzt wird der FŸrst dieser Welt hinausgeworfen ...Ò (Joh 12,31).
Huldigen wir darum Maria, der
Kšnigin der Engel und grŸ§en wir sie dankbar mit den Worten des Liedes: ãGegrŸ§et
seist du Kšnigin, o Maria, erhabene Frau und Herrscherin, o Maria! Freut euch
ihr Cherubim, lobsingt ihr Seraphim grŸ§tet eure Kšnigin! Salve, salve Regina!Ò
Amen